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schon spät, die Uhr schlägt 12, und in des Fensters Nische schleicht langsam ruhig der Mond daher, so sitze ich da, die Katze schläft, und warm am Ofen, träume ich, von großen Taten, und das ich ein Held, Rittersmann, von feinem Geschlecht, den Berg erklimm, zur Drachenhöhl`, das böse Tier nun zu erlegen, mit meinem Schwert, ´das Blut, da fliest, und dann, auf hohen Ross durch die Stadt zu ziehen, gefeiert von der Menschenschar, dem Schloss entgegen, wo wartet schon, das lieblich Kind, auf hohem Thron, des Königs Blut, geschmeidig schön, Prinzessin liebst. Und mag sie mich, so wird`s geschehen, und wenn dann nicht, so träum ich weiter, von Schiffen, groß, und Welten fern, von Adlern, Schlangen, bös Getier, dem Teufel und der Gottesschar, das Fenster knarrt, und irgendwo, da bellt ein Hund, so stehe ich, im Raume hier, das Gläschen Wein und phantasier, von Glück und Trauer, Herzensschmerz, der Liebe und der Flutenmeer, gar dunkle Keller, böse Frauen, alt Weiber Sang und krumme Herrn, dem Talisman und auch dem Berg, der Fledermaus, und Rattentier, so lebe ich, und vegetier, ein wahrer Künstler und Poet, den keiner kennt, – warum, weshalb, so frage ich, bin ich geboren, zu welchem Sinn, das Pferd, der Ochs, und Spatz und Maus, warum, erkläre mir, jetzt hier sofort, der Strick bereit, das Ende nah, der Kopf zerplatzt, weil Denken schwer, ein Kind gerade stirbt und eins geboren, was soll ich glauben, was ist real, egal, ich ruhe nun, und so Gott will, so geht es weiter, schön warm, das Feuer brennt, so schlaf ich ein, gut`Nacht

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